Jerichow

In „Jerichow„, einem fesselnden Drama von Christian Petzold, kreuzen sich die Wege dreier unterschiedlicher Charaktere. Thomas, ein ehemaliger Soldat, kehrt nach Jerichow zurück, um sein Erbe anzutreten. Dort trifft er auf Ali, einen Geschäftsmann türkischer Abstammung, der ein Netzwerk von Imbissbuden betreibt. Die Begegnung mit Ali führt Thomas in eine Welt voller Misstrauen und verborgener Absichten.

Jerichow
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Benno Fürmann, Nina Hoss, Hilmi Sözer (Schauspieler)
  • Christian Petzold (Regisseur) - Christian Petzold (Autor)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren

Die Geschichte entwickelt sich weiter, als Thomas Ali’s Frau Laura kennenlernt. Laura, eine attraktive und mysteriöse Frau, erweckt in Thomas tiefere Gefühle. Ihre Anziehungskraft führt zu einer verbotenen Affäre, die das Leben aller Beteiligten auf den Kopf stellt. „Jerichow“ erzählt die Geschichte von Liebe, Verrat und den Schatten der Vergangenheit. Petzold schafft es meisterhaft, die Spannung aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die emotionalen Konflikte der Charaktere zu vertiefen.

Drehorte, Regie und Besetzung von „Jerichow“

Im Jahr 2008 entstand „Jerichow„, ein dramatischer Spielfilm unter der Regie von Christian Petzold. In den Hauptrollen brillieren Benno Fürmann, Nina Hoss, Hilmi Sözer und Knut Berger. Petzold, der auch das Drehbuch verfasste, erzählt eine fesselnde Geschichte. Die Produktion übernahmen Florian Koerner von Gustorf und Michael Weber. Für die musikalische Untermalung sorgte Stefan Will, während Hans Fromm die Kameraführung übernahm. Bettina Böhler war für den Schnitt verantwortlich.

„Jerichow“ feierte seine Premiere am 28. August 2008 bei den Internationalen Filmfestspielen in Venedig. Der deutsche Kinostart erfolgte am 8. Januar 2009. Gedreht wurde der Film vom 21. April bis zum 6. Juni 2008 in verschiedenen Orten, darunter Wittenberge und Rostock. Trotz seines Titels fanden in Jerichow selbst keine Dreharbeiten statt. Der Film erhielt 2008 den Preis der deutschen Filmkritik als Bester Spielfilm und war 2009 für den Deutschen Filmpreis in den Kategorien Bester Spielfilm und Beste Regie nominiert.

Handlung vom Film „Jerichow“

Thomas, ein aus dem Afghanistan-Krieg heimgekehrter Soldat, kehrt nach Jerichow, in den Nordosten Deutschlands, zurück. Dort erbt er das Haus seiner verstorbenen Mutter. Trotz Behauptungen seiner Mittellosigkeit hat er Geld versteckt, um das Haus zu renovieren. Ein Gläubiger entdeckt jedoch das Geld, nimmt es an sich und lässt Thomas durch einen Kumpanen niederschlagen. Gezwungen, einen schlecht bezahlten Job als Gurkenpflücker anzunehmen, beginnt Thomas ein neues Kapitel seines Lebens.

Durch einen Zufall trifft Thomas auf Ali, einen Türken, der betrunken einen Unfall hatte. Thomas repariert Alis Auto und deckt ihn gegenüber der Polizei. Als Ali seinen Führerschein wegen Trunkenheit am Steuer verliert, stellt er Thomas als Fahrer für seine Imbissstuben ein. Thomas zeigt sich als tatkräftiger Helfer und greift sogar handgreiflich in betrügerische Geschäfte der Pächter ein. Seine Fähigkeiten aus dem Krieg kommen ihm dabei zugute.

Der geheime Plan

Bei einem Picknick am Ostseestrand, zu dem Ali Thomas einlädt, lernt Thomas Alis Ehefrau Laura kennen. Ali, betrunken und vertieft in türkischer Musik, fordert Laura und Thomas zum Tanzen auf. Während seiner Abwesenheit entfacht eine leidenschaftliche Affäre zwischen Laura und Thomas. Ob Ali dies bewusst inszeniert oder unabsichtlich verursacht, bleibt offen. Die Beziehung zwischen Laura und Thomas ist von Anfang an komplex und geheimnisvoll.

Als Ali eine mehrtägige Reise antritt, vertiefen Laura und Thomas ihre Beziehung und schmieden kriminelle Pläne. Lauras finanzielle Abhängigkeit von Ali, der ihre Schulden bei der Heirat übernahm, spielt dabei eine zentrale Rolle. Sie planen Alis Tod durch einen vorgetäuschten Autounfall. Doch am Tatort offenbart Ali, dass er unheilbar krank ist und bald sterben wird. Er bietet Laura an, ihre Schulden zu begleichen und ihr seine Firma zu überlassen. Er durchschaut das Komplott von Laura und Thomas, was in einer tragischen Wendung endet: Ali fordert sie auf zu gehen und vollzieht den geplanten „Unfall“ selbst, indem er mit dem Auto über eine Klippe fährt.

Filmkritik von „Jerichow“

In „Jerichow“ inszeniert Christian Petzold eine klassische Dreiecksgeschichte mit einer präzisen, schnörkellosen Regie. Der Film orientiert sich thematisch an James Cains Roman „The Postman Always Rings Twice“. Die Handlung dreht sich um den ehemaligen Soldaten Thomas, den wohlhabenden Türken Ali und Alis Frau Laura. Die Beziehungen zwischen diesen drei Charakteren sind durch Misstrauen und verborgene Affären geprägt. Petzolds Fokus liegt dabei auf der sorgfältigen Darstellung ihrer komplexen Beziehungsdynamik. Die Handlung entwickelt sich in einer klaren, gradlinigen Struktur ohne Nebenhandlungen. Das Hauptthema des Films ist Geld, das als verbindendes Element zwischen den Charakteren fungiert. Petzold nutzt dieses Motiv, um die Beziehungen zu beleuchten, ohne dabei gesellschaftskritisch zu wirken.

Ein weiteres zentrales Element von „Jerichow“ ist das Motiv der heimlichen Beobachtung. Petzold bedient sich dieses Motivs, um Spannung aufzubauen und die Handlung voranzutreiben. Die Kameraführung unterstreicht das Gefühl des Beobachtens und des Verborgenen. In dieser Hinsicht entwickelt der Film einen minimalistischen Suspense, der die Zuschauer mehr wissen lässt als die Figuren. „Jerichow“ gilt als Petzolds kompakteste Arbeit, gekennzeichnet durch eine klare Struktur und mathematische Komposition. Trotz dieser Präzision bietet der Film Raum für persönliche Interpretationen und Annäherungen an die Figuren. Petzold gelingt es, einen anspruchsvollen Film zu schaffen, der jedoch an der Kinokasse Herausforderungen begegnen könnte.

Letzte Aktualisierung am 29.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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